Das Theodor Herzl Archiv

Das Theodor Herzl Archiv ist ein lebendiges Zeugnis für die Weitsicht und Zielgenauigkeit seines Namensgebers, Theodor Herzl, des visionären Vaters des modernen politischen Zionismus. Herzl erkannte die Bedeutung seiner Schriften und deren historische Tragweite. Er setzte sich daher mit größter Hingabe dafür ein, jeden Bruchteil seines intellektuellen Erbes zu bewahren. Das Archiv erstreckt sich von bescheidenen Notizen auf kleinen Zetteln bis hin zu umfassenden Manifesten, die seine Vision eines jüdischen Staates skizzieren, und umfasst eine breite Palette von Materialien, darunter Briefe, Tagebücher, Manuskripte von Büchern und Theaterstücken sowie Zeitungsausschnitte.

Nach Herzls Tod wurde die Verwahrung dieser unschätzbaren Sammlung Johann Kremenezky anvertraut. Mit Kremenezkys Ableben fiel die Verantwortung an Moritz Reichenfeld, einen Cousin von Herzls Frau Julie. Angesichts des Aufstiegs der Nationalsozialisten in Deutschland und der akuter Bedrohung in Österreich wurde jedoch klar, dass das Archiv ein sicheres Refugium benötigte. Daher wurde auf dem 19. Zionistenkongress in Luzern eine Vereinbarung zwischen Moritz Reichenfeld und Dr. Georg Herlitz, dem ersten Direktor des Zentralen Zionistischen Archivs (CZA), getroffen, das Herzl-Archiv in das CZA in Jerusalem zu überführen.

Um die sichere Ankunft des Herzl-Archivs in Jerusalem zu gewährleisten, wurde diese diskret in den Besitz des zurückkehrenden Pioniers Josef Kastein eingegliedert und unter dem Vorwand von „Haushaltsgegenständen“ nach Jerusalem geschickt.

Nach weiteren Turbulenzen fand das Herzl-Archiv schliesslich 1937 seinen dauerhaften Platz in den Sammlungen des Zentralen Zionistischen Archivs. Im Laufe der Zeit ist das Archiv auf etwa 30.000 Dokumente angewachsen, von denen jedes ein Zeugnis von Herzls bleibendem Vermächtnis darstellt. Neben Herzls persönlichen Tagebüchern, Familienunterlagen, umfangreicher Korrespondenz und literarischer Werke, darunter das originale handgeschriebene Manuskript seines bahnbrechenden Romans „Altneuland“, enthält das Archiv auch eine Vielzahl von Artefakten, die Herzls tiefgreifenden Einfluss auf die zionistische Bewegung und seine entscheidende Rolle bei der Gestaltung des Verlaufs der jüdischen Geschichte veranschaulichen.

Durch die sorgfältige Bewahrung von Herzls Schriften ehrt das Archiv sein bedeutendes Vermächtnis, gewährleistet den umfassenden Zugang zu seinen wegweisenden Werken, dient der Öffentlichkeit als Bildungsquelle und trägt dazu bei, seine visionären Ideen lebendig zu halten und kommende Generationen zu inspirieren.